Alles über...Gute Stallhygiene!

Gepostet von Johan Moors auf

Gerade in der Winterzeit verbringen Ihre Pferde viel mehr Zeit in ihrem Stall oder ihrer Box. Umso wichtiger ist eine gute Stallhygiene!


Wie oft und wie sollten Sie den Stall reinigen und welche Risiken sind mit einem schlechten Stallmanagement verbunden? Sie können es hier lesen.

„Einmal pro Woche auszumisten und dabei das ganze saubere Stroh zur Seite zu legen, ist eine hervorragende Methode und Häufigkeit an sich. Das tägliche Entfernen der Düngerkugeln und ggf. nasser Stellen ist natürlich noch besser, aber nicht immer machbar. Wichtig ist, den Stallboden trocknen zu lassen, bevor Sie alles wieder ausstreuen. Bakterien und Viren vertragen Trockenheit normalerweise nicht gut. Sie gedeihen am besten unter Feuchtigkeit, Schmutz und Dreck. Es gibt Hunderte von Bakterienarten, die einfach im Boden leben oder irgendwo herumstreunen und nur dann eine Chance bekommen, wenn ein Nährboden geschaffen wird. Das kann ein schmutziger Stall sein, aber auch eine Wunde. Das Tetanus-Bakterium zum Beispiel existiert im Boden, kann aber nur bei einer tiefen Wunde zuschlagen. Becher- und Steinrochen sind häufige Bakterien, die bei Feuchtigkeit, Schmutz oder Dreck die Oberhand gewinnen. Ein schmutziger Stall und die Empfindlichkeit des Pferdes bestimmen, ob es eine Hautinfektion an den Unterschenkeln (Mug) bekommt.
Es ist auch gut, den Stall mindestens einmal im Jahr gründlich zu reinigen. Mit Wasser und Pinsel. Ein Job für bald, wenn der Frühling wieder da ist!
Wenn Sie den Stall desinfizieren möchten, zum Beispiel weil ein neues Pferd hereinkommt, muss er immer zuerst gründlich gereinigt werden. Altmodisch mit Wasser, Seife und einer Bürste. Erst einweichen und dann bürsten. Ja, das ist arbeitsintensiv, aber wenn man das nicht macht, ist das Desinfizieren mit irgendwelchen Desinfektionsmitteln sinnlos. Auch mit dem Hochdrucksprüher ist Vorsicht geboten. Das kann man perfekt nutzen, wenn ein Stall komplett leer ist, also keine anderen Pferde im Stall, denn ein Hochdrucksprüher verbreitet viele Keime in den kleinen Feuchtigkeitströpfchen.“

Was sind die Folgen von Mangel Hygiene im Stall?
„Schmutz an sich macht kein Pferd krank. Eine schmutzige Tränke, verschimmeltes Heu oder ein schmutziger Stall stellen keine direkte Gesundheitsgefährdung im Sinne von Infektionen dar. Es stellt vor allem ein praktisches Problem dar. Ein Pferd trinkt kein schmutziges Wasser und frisst normalerweise kein schimmeliges Heu. Schimmeliges Heu kann natürlich Koliken verursachen und ist auch schlecht für die Atemwege. Eine schmutzige Trinkschale kann indirekt zur Verbreitung eines Virus beitragen. Und ein schmutziger Stallboden kann zu Hufproblemen führen. Im Extremfall kommt es zu einer Wurminfektion, denn wenn der Kot lange stehen bleibt, kann der Kreislauf der Wurmeier umlaufen und eine neue Infektion verursachen.“ Die Entwicklung vom Ei zum Wurm dauert drei bis sechs Wochen. Wenn Sie regelmäßig ein Haus ausmisten, werden die Würmer ihren Zyklus/ihre Entwicklung nie abschließen. Deshalb ist es auch wichtig, den Mist von der Wiese zu entfernen. Auch das Schleppen des Mistes hilft, da die Larven leichter austrocknen und der Kreislauf nicht zu Ende geht.“

Wie wäre es mit einem Wassernapf?
„Ein Wassernapf auf der Wiese mit stehendem Wasser sollte mindestens einmal pro Woche komplett gereinigt werden. Sonst wächst alles darin. Algenwachstum ist noch nicht das größte Problem, aber auch allerlei Keime können sich dort einnisten. Und wenn ein Pferd mit einer Infektion seine Nase ins Trinkwasser steckt, kann es andere Pferde anstecken. Bei einer automatischen Tränke im Stall müssen Sie darauf achten, dass kein Futter oder sonstiger Schmutz hineingelangt. Das wird schnell schimmeln. Am Idealsten ist es, Tränke und Futtertrog nicht direkt nebeneinander zu haben. Entfernen Sie auf jeden Fall regelmäßig Schmutz und Dreck aus der Tränke.“

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